Transport von COVID-19-Patienten
Das Transportsystem für infektiöse Patienten erlaubt es uns, COVID-19-Patienten sicher zu transportieren. Der innovative "EpiShuttle" schützt die Patienten und die Umgebung.
Hochmoderne Isolationseinheit
Wir freuen uns sehr, dass wir unserem medizinischen Kompetenzspektrum einen weiteren wichtigen Baustein hinzugefügt haben: Nach gründlichem Crew-Training ist ab sofort unser hochmodernes Transport-Isolationssystem „EpiShuttle“ im Einsatz. Unser ärztlicher Leiter Dr. Gert Muurling, erklärt worum es geht.
Einsatz der Isolationseinheiten
Wann sind Isolationseinheiten im Ambulanzflugeinsatz?
Prinzipiell kann man die meisten infektiösen Patienten problemlos transportieren, wenn genügend Abstand vorhanden ist. Dieser Abstand ist in Ambulanzflugzeugen jedoch nicht realisierbar. Zudem würden aufgrund der Belüftungsrichtung nach vorne die Piloten in den kleineren Jets gefährdet. Wenn diese ebenfalls Schutzkleidung mit Maske anlegen müssten, dann wäre die Kommunikation mit den Fluglotsen nur eingeschränkt möglich. Um diese Probleme zu umgehen, haben wir eine Isolationseinheit (Epishuttle) angeschafft. Damit ist es möglich, jeden Infektionspatienten zu transportieren- also auch CoVID-19 Patienten oder sogar Patienten mit hämorrhagischen Fiebern wie Ebola. Die Schutzkleidung ist dann nur beim Ein-und Ausladen des Patienten erforderlich.
Vorteile des EpiShuttle
Was ist der EpiShuttle und welche Vorteile hat er?
EpiShuttle ist ein modular aufgebautes, wiederverwendbares Isolationssystem. Entwickelt wurde das System von Anästhesisten/Intensivmedizinern der Universitätsklinik Oslo für Hochrisikoeinsätze sowie für den täglichen Transport von Patienten mit multiresistenten Erregern. Der EpiShuttle bietet deutlich mehr Komfort für Patienten als andere Fabrikate durch einen größeren Innenraum und mehr Abstand zur Hartplastikhaube, mehrfach verstellbarem Stretcher und mehr Breite. Das System ist auch gut auf Langstrecke einsetzbar.
Für uns Kliniker sind natürlich noch andere Merkmale entscheidend: Die perfekte Beurteilung des Patienten durch die Haube, die verbauten abdichtenden Membranöffnungen für Kabel und Leitungen sowie ein separater Zugang für das Beatmungssystem machen die Behandlung und Überwachung des Patienten von außen her möglich. Auch die Desinfektion ist unkompliziert. Somit ist der EpiShuttle schnell wieder einsetzbar.
Bei Infektionspatienten arbeitet das System mit Unterdruck: Luft wird am Kopfende durch ein Filtersystem angesaugt und am Fußende über Filter abgeblasen. Umgekehrt kann man aber auch mit Überdruck arbeiten, zum Schutz von immungeschwächten Patienten.
Platzangebot
Wie viele Infektions- Patienten können maximal auf einem Flug transportiert werden?
Generell sollten keine Infektionspatienten mit verschiedenen Keimen zusammen transportiert werden. In der aktuellen COVID-19 Pandemie handelt es sich aber vornehmlich um ein und dasselbe Virus. Das entschärft die Situation. Wir sind in der Lage, zeitgleich zwei COVID-19 Patienten zu transportieren. Wenn beide in je einer Isoliereinheit liegen, dann besteht auch keine Gefahr.
Sind Begleitpersonen auf Flügen mit dem Epishuttle erlaubt?
Vom Platzangebot in der Challenger 604 wäre es möglich, eine oder zwei Begleitpersonen mit zu nehmen. Allerdings muss man davon ausgehen, dass Begleitpersonen vor Ort auch näheren Kontakt zum Patienten hatten und damit selbst kontaminiert sein könnten. Daher stufe ich die Mitnahme von Angehörigen auf solchen Flüge als kritisch ein, da sie ein Risiko für unser Personal darstellen. Hier entscheiden wir im Einzelfall.
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